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„Undercover Eisagenten“ zu Besuch im Leistungskurs Geografie der Jahrgangsstufe 2



Die Eisagenten sind eine Projektgruppe vom HeiGIT (Heidelberg Institute for Geoinformation Technology) und beschäftigen sich damit, den globalen Zustand der Permafrostböden zu erfassen und zu bewerten.

Aus dieser Forschungsgruppe besuchten die Referenten Johannes Bosch und Pauline Walz den Geografie -Leistungskurs und stellten ihre Forschungsarbeit vor.

Welche Ziele das Projekt verfolgt

Die Arktis erwärmt sich derzeit rasanter als der Rest der Welt. Dies führt zum Auftauen der gefrorenen Böden, dem sogenannten Permafrost. Durch den Abbau eingefrorener Pflanzenreste werden Treibhausgase freigesetzt, die die globale Erwärmung weiter beschleunigen.
Im Gegensatz zu Gletschern oder Meereis ist Permafrost nicht unmittelbar an der Erdoberfläche sichtbar und daher schwieriger mit Hilfe von Satellitendaten zu überwachen. Die Projektgruppe erforscht deshalb, wie das Tauen der arktischen Böden besser beobachtet werden kann.
Das Ziel ist es, mit Unterstützung von jungen Bürgerforschenden, zuverlässige und aktuelle Daten über das Tauen des Permafrosts zu sammeln. So können Klimavorhersagen verbessert werden.
In einer Präsentation wurden erste Eindrücke zum Thema klimatische Veränderungen und deren Folgen, wie z.B. die unfassbar großen Waldbrände im vergangenen Jahr in Kanada, vermittelt. Sehr beindruckend waren die Zeitrafferaufnahmen eines abschmelzenden Permafrosteiskeils innerhalb von 10 Tagen (1m (!!!) Eisverlust).

Danach lernten die Schüler*innen in einer kleinen Gruppenarbeit die praktische Arbeit der Projektgruppe kennen. Hierbei wurden u.a. folgende Fragestellungen beleuchtet:
- Wie werden Daten zum Thema Permafrost gesammelt?
- Wie erkennt man Permafrost an der Erdoberfläche und welche Rolle spielen hierbei sogenannte Frostmusterböden?
- Was versteht man unter Crowdsourcing in der Forschung?

Zentrale Datenerfassungsmethode ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von Drohnen und einer Mapping-APP in Verbindung mit dem Konzept des „Citizen Science“

Was bedeutet das?
Crowdsourcing und Citizen Science: Warum wir gemeinsam forschen? Bei Citizen Science oder Bürger*innenforschung arbeiten Bürger*innen an wissenschaftlicher Forschung mit. Dies kann durch Beobachtungen, Entwicklung von Fragestellungen oder die gemeinsame Erhebung und Bearbeitung von Daten, dem Crowdsourcing, geschehen.
Im UndercoverEisAgenten-Projekt sind Bürger*innen an verschiedenen Aspekten beteiligt: So erheben SchülerInnen in Kanada Daten, indem sie ihre Umgebung mit Drohnen befliegen und Luftaufnahmen erstellen. Durch diese Satelliten- und Drohnenbilder verfügen wir über hochauflösende Bilder der arktischen Permafrost-Landschaften. Um zu beurteilen, wo Permafrost vorhanden ist, wie sich dessen Verbreitung ändert und wie der Zustand des Permafrosts ist, ist es wichtig, diese Bilder zu klassifizieren. Das bedeutet, es muss festgestellt werden, wo überall Eiskeilpolygone als Anzeichen für Permafrost vorhanden sind. Dafür ist eure Arbeit nötig: Die Satellitenaufnahmen werden in kleine Quadrate aufgeteilt; und jeder App-NutzerIn kann eine kleine Anzahl dieser Quadrate untersuchen. Je mehr Leute mitmachen, desto größere Flächen können wir beurteilen, und desto mehr erfahren wir über die Veränderung des Permafrostes in der Arktis.


Last but not least durften die Schüler*innen mit der Mapping Map selbst anhand von bereitgestellten Daten Polygonböden erfassen und digital markieren. Es war ein lohnenswerter Blick über den alltäglichen Unterrichtstellerrand hinaus, um Anwendungsfelder einer Disziplin der Geographie im Berufs-/ Forschungseinsatz kennenzulernen.

Vielen Dank dafür an Johannes und Pauline von den EisAgenten.

Hemsbach, 22.9.2023

Text und Fotos: Slr

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